Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich durchgesetzt.
Somit bleibt die europäische Dynamik erhalten. Aber auch ein Energie-Embargo gegen Russland wird wahrscheinlicher. Dieses führt zu einem hohen Anpassungs-Stress in Europa. Für kurzfristigen Abwärtsdruck sorgen zurzeit die neuen Lockdowns in China ebenso wie die Aussicht auf Zinsschritte, die höher sind als zuvor angenommen. Jedoch: Die Energiepreise sinken schon wieder, was den Inflationsdruck mindert.
Erneut an der Macht: Howard Schultz. Beim Kaffee-Konzern Starbucks ist mit dem Rückkauf eigener
Aktien zunächst einmal Schluss. Der langjährige Chef hat wieder den Platz an der Spitze eingenommen. Der Begriff „Interims-CEO“ passt dafür nicht: Schultz änderte sofort die finanzielle Gangart! Durch enorme Rückkaufprogramme war das Eigenkapital sogar ins Negative gedrückt worden. Eine solche, sehr aggressive Bilanzpolitik ist gerade in Zeiten wieder höherer Zinssätze zu riskant.
Außerdem zeigen Aktienrückkäufe an, dass dem Management wenig bis nichts mehr einfällt. Mit dem Ende der Rückkäufe signalisiert Schultz das Gegenteil: „Wir werden massiv neu investieren.“
Schultz‘ Ziel sind u. a. bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Damit will er auch verhindern, dass Gewerkschaften bei Starbucks stark werden. Der Konzern wird aber auch attraktiver, um freie Stellen besetzen zu können. Das größte Problem, die Verschlechterung der Aussichten in China, ist damit aber noch nicht gelöst. Findet Schultz ein Rezept, um den für 2022 erwarteten Gewinnrückgang um 9 % zu verhindern? Wir spekulieren: Ja! Unser Kauflimit für die 1. Hälfte lautet 71 $.