Einbruch oder Ausbruch?
So lautete unsere Frage vor acht Tagen. Unmittelbar vor den Zinsentscheidungen der zwei Notenbanken steht die Wahrscheinlichkeit zugunsten des Ausbruchs bei 9:1. Das ergäbe eine Sommerrallye mit einem Potenzial für den DAX bis zu 17.000 Punkten, mit Glück auch bis zu knapp 18.000. Entscheidend dafür ist, ob der S&P 500 seinen alten Rekord von 4.850 erreicht, wofür noch etwa 13 % fehlen. Wie bereits avisiert:
Das große Geld investiert in das große Kapital. Die teuersten Unternehmen der Welt sind aktuell die Favoriten aller großen Fonds. Der Schlüssel in New York dafür lautet: „Fear of missing out.“ Über die Beträge, die zur Disposition stehen, berichteten wir bereits. Folge:
Nicht die ökonomischen Kennzahlen sind zurzeit entscheidend, sondern die Aussicht darauf, dass die vielfachen Chaosbefürchtungen nicht eintreten. Was ist der wichtigste Indikator dafür? Die Arbeitsmärkte sind erstaunlich robust, sowohl in den USA mit der höchsten Beschäftigung aller Zeiten - 128 Mio. Menschen - als auch in Deutschland mit rund 45,2 Mio. Erwerbstätigen. Weder die Arbeitslosenzahlen noch die freien Stellen sind entscheidend, sondern diejenigen, die das ganze Land tragen, Geld verdienen und trotz Inflation für Umsatz sorgen und es ausgeben.
Nach der Pandemie und der Energiekrise, insbesondere in Deutschland, ist dies einer der seltsamsten Konjunkturverläufe, die es in der Bundesrepublik je gab. Die Entscheidungen dafür fallen nicht am Konferenztisch der Ampel, sondern bei den großen Unternehmen im Land. In New York natürlich bei den großen Techs mit sensationellen neuen Technologien wie KI oder Apples XR-Brille, die ähnlich wirken wie die Technologien der Vergangenheit von den Röntgenstrahlen über die Glühbirne zum Computer und schließlich dem Smartphone vor 22 Jahren. Sie veränderten die Welt nachhaltig.