Sie lesen die Ausgabe: Frankfurter Börsenbrief vom 02.10.2025

Nr. 40/25 Frankfurter Börsenbrief

Bernecker Briefkopf
Actienboerse Briefkopf

Zur aktuellen Marktlage


Am 3. Oktober feiert die deutsche Republik und Demokratie ihren 35. Geburtstag.

Die erste deutsche Demokratie schaffte es von 1919 bis 1933 nur 14 Jahre. Dennoch streiten sich die politischen Meinungen in Deutschland zurzeit über Begriffe wie Republik, Demokratie, Meinungsfreiheit etc. Am meisten verwundert es in Westdeutschland, was sich in dieser Zeit in Ostdeutschland entwickelt hat. Jedenfalls erscheint fühlbar und sichtbar, dass das Zusammenwachsen von Ost und West im nunmehr dritten Jahrzehnt enttäuschend verlaufen ist. Die Spaltung geht weiter als gedacht. Warum?

Alle Westdeutschen leben seit 1945 unter dem Eindruck der Ereignisse des Westens, vor allem der Amerikaner. Das reicht von der Camel-Zigarette über Coca-Cola bis zur gesamten Unterhaltungsszene und schließlich KI. Sie denken und fühlen westlich. 

Der Osten bewahrte unter der sowjetischen Glocke dasjenige, was man als allgemein deutsch bezeichnet. Alle Eindrücke des Westens wurden aufmerksam registriert, teilweise kopiert, aber nicht in das Leben integriert. Politische Entwicklungen werden deshalb anders wahrgenommen. Die Entfaltung verlief konservativ und unter dem Vorbehalt von Begriffen der Moral, der Zugehörigkeit und der üblichen Lebenswerte. Daraus entstand die neue konservative Richtung, die sich in der AfD ausdrückt. Alle Wertungen bleiben ausgenommen, aber:

Bis zur Stunde ist jeder vierte Wähler im Westen konservativ. Im Osten jeder dritte. Und bei den nächsten fünf Landtagswahlen der kommenden 12 Monate wird entschieden, wie der Schnitt in ganz Deutschland als Trend für alle erscheint. Darauf wird die Börse aufbauen. Denn der Kapitalmarkt war immer der sicherste Trendindikator für ein Land oder eine Region und sogar für eine Weltanschauung. Das wird durchaus spannend. 

Mit freundlichen Grüßen 

Hans A. Bernecker

Inhalt:

Puma: Kommt Übernahme zu 35 €?
Gerresheimer: Hat AOC weiter zugekauft?
Healthcare-Aktien: Trendwende läuft
Siltronic: Gewinner des HBM-Booms
Nordex: Windbranche vor Comeback
Dell/Accenture: Wegbereiter der KI-Revolution
PACCAR: Trump-Profiteur
Übernahme im Versorgersektor: Europa ist zu günstig
Salzgitter: Rückenwind von der EU

Meinungen, Spekulationen, Kombinationen


Puma: 35 € im Gespräch

Die Pinault-Familie will Gerüchten zufolge ihre knapp 30 % an Puma verkaufen. Die Beteiligungsholding Artémis hatte seit 2007 schrittweise Anteile reduziert, nun soll der endgültige Ausstieg Kapital für andere Investments bringen. Mehrere Adressen sollen Interesse bekundet haben: die chinesische Anta Sports, die Authentic Brands Group (ABG), bekannt für den Kauf von Reebok, und der Finanzinvestor CVC. 

Am Ende ist wie immer der Preis entscheidend. Die Vorstellung von Artémis soll bei rd. 40 € je Aktie liegen, was bei gut 85 % Aufschlag für Käufer wenig reizvoll wäre. Kurse knapp über 30 € wären sicherlich auf Käuferseite abbildbar, glaubt man aktuellen Gerüchten im Markt, soll eine Einigung um 35 € realistisch sein, was immerhin noch gut 60 % Aufschlag wären. Was macht man daraus? 

Die Bewertung der Puma-Aktie ist zweifelsohne günstig, bei aktuell 21,50 € sind die Chancen größer als die Risiken. 3,2 Mrd. € Börsenwert stehen 7,5 Mrd. € Umsatz entgegen. Allerdings wird 2025 auf Nettobasis tiefrot erwartet (- 357 Mio. €). 2027 sollen bei 8 Mrd. € Umsatz bereits wieder mehr als 100 Mio. € Nettogewinn machbar sein - das wäre ein KGV von 3. Puma ist eine Comeback-Wette mit reichlich Übernahmefantasie. Spekulativ kaufen! (MH)


Gerresheimer: Wie viel hat AOC aufgestockt?

Beim Spezialisten für Pharmaverpackungen haben sich in der vergangenen Woche die Ereignisse überschlagen: Nur einen Tag nach Einleitung einer Bilanzprüfung durch die Finanzaufsicht BaFin (am 18. September) hat der aktivistische Investor Active Ownership Capital (AOC) seinen Anteil deutlich aufgestockt und ist nun größter Aktionär von Gerresheimer. Laut Unternehmensmitteilung erhöhte AOC am 19. September seinen Stimmrechtsanteil auf 10,63 % - davon 8,75 % direkt und 1,88 % über Finanzinstrumente. 

Die große Frage: Hat AOC seither weiter zugekauft? Die Gelegenheit dazu war da, denn die BaFin hat die Prüfung erst am 24. September publik gemacht, daraufhin sackte der Kurs  um  zeitweise 30 % ab, schloss an dem Tag dann ca. 17 % schwächer. Begleitet wurde die Bewegung von einem außergewöhnlich hohen Handelsvolumen. Die nächste Meldeschwelle liegt erst bei 15 %, wir wären nicht überrascht, wenn AOC weitere Aktien zugekauft hätte. 

Die Prüfung an sich ist hinsichtlich der finanziellen Wirkung nebensächlich. Es geht um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, also rund 1 bis 2 % des Jahresumsatzes 2024 von 2,04 Mrd. €, der statt im Jahr 2024 erst 2025 zu verbuchen wäre. Der Fall erschüttert das ohnehin schon angeknackste Vertrauen in die Firma nach einer längeren operativen Schwächephase. Sollte AOC aufgestockt haben, kann man einen stärkeren Einfluss geltend machen. 

Eine Aufspaltung oder Sanierung mit Private Equity im Hintergrund bleibt ein Thema, zumal ein KGV von 11 bis 12 per 2026 eine ausbaufähige Größe ist. Wer darauf setzt, muss allerdings viel Geduld mitbringen. (MH)

 


Trendwende im Healthcare-Sektor

In der Vorwoche hatten wir den Sektor noch aufgrund der Bewertung herausgestellt. In den nächsten Wochen werden wir Einzelwerte genauer unter die Lupe nehmen. Insbesondere erwarten wir unter anderem aufgrund der Zollthematik weitgehend sektorübergreifend durchwachsene Zahlen für das abgelaufene Quartal. Die Erwartungen sind im Vorfeld der anlaufenden Berichtssaison gedämpft, was die Rückschlagsgefahr wegen möglicher Zielverfehlungen eindämmt, aber nicht ausschließt.

Die Branche ist jedoch wieder im  Aufwind, nachdem sich Pfizer mit der US-Regierung über ein neues Preismodell geeinigt hat. Pfizer konnte mit der US-Regierung einen dreijährigen Aufschub für die von Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Medikamente aushandeln. Im Gegenzug verpflichtet sich der US-Pharma-Riese, bestimmte Medikamente über die Plattform TrumpRx mit einem durchschnittlichen Preisnachlass von 50 % direkt an Verbraucher zu verkaufen. Der Markt sieht das als Blaupause für weitere Branchen-Deals.

Laufende FB-Empfehlungen wie AstraZeneca, für die der US-Markt mit rd. 50 % des Umsatzes entscheidend ist, sind die Gewinner. Auch Derivate-Empfehlung Novo Nordisk (FB 38/2025) zählt dazu. Das in der Vorwoche herausgestellte KO-Zertifikat auf den Stoxx Europe 600 Healthcare Index kommt aktuell auf + 18 %. Wir werden demnächst bei Einzelwerten nachlegen. Die Trendwende läuft. (MH)


SK Hynix mit OpenAI-Deal 

Gemeinsam mit Samsung Electronics ist SK Hynix (siehe FB 38/2025) nach Neuigkeiten über eine Zusammenarbeit mit OpenAI auf den höchsten Stand seit Jahren geklettert. OpenAI hat mit den beiden koreanischen Chipriesen eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel ist die Belieferung des gigantischen „Stargate“-Projekts, einer weltweiten Infrastruktur-Offensive für neue KI-Rechenzentren. 

OpenAI plant mit „Stargate“ den Bau von Rechenzentren für die nächste Generation von KI-Anwendungen. Dafür werden enorme Mengen an Speicherchips benötigt. Laut den beteiligten Unternehmen könnte der Bedarf auf bis zu 900.000 Waferstarts pro Monat steigen - mehr als das Doppelte der heutigen globalen Produktionskapazität von High Bandwidth Memory (HBM). Konsequenz: SK Hynix springt auf den höchsten Stand seit über 20 Jahren, der Deal unterstellt eine bis zu 50%ige Ausweitung der DRAM-Verkäufe. Das Kauflimit bei SK Hynix ist leider nicht aufgegangen. Wir raten, mit einer ersten (kleineren) Position billigst einzusteigen. Ein laufendes KGV von 8,7 ist nach wie vor zu günstig. Direkter Profiteur des höheren Wafer-Bedarfs ist FB-Tipp Siltronic (siehe FB 38/2025) mit aktuell + 8,5 %. Die Turnaround-Story nimmt Formen an - bitte ausreizen. (MH) 

Thema der Woche


Windbranche vor Comeback?

Die Windbranche nimmt wieder Fahrt auf: Für die globalen Auslieferungen von Windturbinen (außerhalb Chinas) wird bis 2030 ein starkes Volumenwachstum erwartet - onshore von rd. 11 % jährlich, im Offshore-Bereich sogar bis zu 25 %. Treiber sind der rasch steigende Strombedarf, beispielsweise durch Rechenzentren, E-Mobilität und Wärmepumpen sowie der politisch gewollte Shift weg von fossilen Energien hin zu CO2-reduzierter Erzeugung. Das lässt sich in Teilen bereits an den Momentumwerten ablesen. Siemens Energy und Nordex zählen in Deutschland zu den momentumstärksten Werten im HDAX.

Bewertungsseitig notieren die europäischen Turbinenhersteller am unteren Ende der in den vergangenen zehn Jahren üblichen Bewertungsbandbreite. Nordex zum Beispiel wird mit dem 9-fachen EBITDA, gemessen am Unternehmenswert, bewertet. Die übliche 10-Jahresspanne  lag zwischen 4 und 30, der Durchschnitt liegt bei 13,9. Auch im Vergleich zum gesamten europäischen Investitionsgütersektor liegt der Discount bei knapp 30 %. Nordex-Rivale Vestas wird aktuell mit einem Multiple von 7,9 taxiert, während der 10-Jahresdurchschnitt bei 18,8 liegt, was mutmaßlich ein höheres Potenzial unterstellt. Allerdings ist Nordex aus verschiedenen Gründen zu bevorzugen. 

Hier ist insbesondere die politische Unsicherheit in den USA anzuführen: Trotz hoher Stromnachfrage der Hyperscaler wirken die jüngsten Entscheidungen der Administration (u. a. Genehmigungsstopps, Zollrisiken, Importkontrollen bezüglich Einfluss auf die nationale Sicherheit etc.) dämpfend. Im regionalen Vergleich ist Europa daher aktuell der Sweetspot. Die Kombination aus anvisierter Energiesouveränität, beschleunigten Genehmigungen und ambitionierten Ausbauzielen sorgt sichtbar für Rückenwind. In Deutschland etwa ziehen Genehmigungsvolumina und Auktionen an, was dazu führt, dass sich die Auftragsbücher bei den Turbinenherstellern füllen.


Der Turbinen-Auftragsbestand von Vestas liegt bei ca. 37 % in Nord- und Südamerika, auf die USA entfielen im vergangenen Jahr ca. 18 % der ausgelieferten Kapazität.

Im Gegensatz dazu stammen von den gut 14 Mrd. € Auftragsbestand von Nordex überschaubare 11 % aus den USA, 2024 hat man gar keine Turbinen in die USA geliefert. Ungeachtet dessen strebt Nordex an, seine Fabrik in Iowa hochzufahren, die bei vollem Betrieb ca. 10 bis 15 % der Konzernkapazität ausmachen würde. Bezogen auf den bestehenden Auftragsbestand kommen derzeit ca. 80 % aus Europa. Die Visibilität insbesondere auf dem deutschen Markt ist dank anziehender Genehmigungen hoch. 

Aufgrund einer wachsenden installierten Basis wird der Anteil des margenstarken Service-Geschäfts zunehmend größer, zusammen mit Skaleneffekten über Volumenwachstum werden auch die Margen steigen. Die Bank of America liegt mit einer angepassten EBITDA-Marge ab 2027 bei 8,9 % und damit 90 Basispunkte über dem Konsens. Wir sehen für die Aktie ein Potenzial bis zunächst 27,50 € und damit rd. 25 %, was lediglich den Bewertungs-Discount eliminieren würde. (MH)  

 

USA


PACCAR als ein Trump-Profiteur 

Die Wurzeln des Nutzfahrzeugherstellers aus dem nordöstlichen US-Bundesstaat Washington reichen zurück bis 1905. In der Nähe von Seattle war das Unternehmen zunächst auf die Herstellung von Eisenbahnwaggons fokussiert und expandierte 1945 mit dem Kauf der Aktivitäten von Kenworth ins Lkw-Geschäft. 1958 kam mit Peterbilt die nächste traditionsreiche Lkw-Marke hinzu und seit 1972 gilt der Name PACCAR (Pacific Car and Foundry Company). In den 1990er-Jahren erfolgte in Europa der wichtige Zukauf von DAF Trucks (Niederlande), aus Großbritannien kamen Leyland Trucks zum Konzern. 

Heute hält PACCAR in Nordamerika ca. 31 % Marktanteil bei schweren Lkw (Class 8 Trucks) sowie 18 % bei mittleren Lkw (Class 6 und 7). Weltweit zählt der Konzern zu den Top 5 bei schweren und mittelschweren Lkw. Die weltweite Nr. 1 ist allerdings Daimler Truck (Marken Mercedes-Benz, Freightliner und Fuso) vor Volvo Group und Traton Group (MAN, Scania). In der Anschlussgruppe sind Tata Motors und Sinotruk zu berücksichtigen. Die jüngste Invervention steht aber im Vordergrund:

Donald Trump sorgte für Kursantrieb. Indem er kurzfristig zum 1. Oktober die Lkw-Importe der USA mit einer Einfuhrsteuer von 25 % belastet. Für Trump ist das ausdrücklich auch eine Maßnahme der „nationalen Sicherheit“. Er will die heimischen Hersteller von Heavy Duty Trucks vor „unfairer“ ausländischer Konkurrenz schützen. Für PACCAR entspannt sich die Lage der Konzernmarken Peterbilt und Kenworth, zumindest auf kurze Sicht. 

Zuvor war die PACCAR-Aktie infolge rückläufiger Absatzzahlen in Nordamerika schwach, sie fiel um 20 % seit Dezember 2024. In diesem Jahr rechnete der Hersteller mit - 6 % beim Absatz (ursprünglich + 2 %) sowie mit ca. 15 % Umsatzrückgang. Vor dem Hintergrund einer Margenerosion hatte das die Anleger beunruhigt - sowie offenbar auch den Präsidenten. 

Die Analysten sind vordergründig uneinig. Optimistisch ist Bernstein mit Kursziel 118 $ und „Buy“, während UBS nur von „Verkaufen“ auf „Neutral“ mit Ziel 100 $ hochstufte. Insgesamt aber votieren 44 % der Analysten mit „Buy“ und 48 % mit  „Hold“. Wir setzen auf eine knappe Kursberuhigung für einen Kauf und würden bei 120 $ den Zykliker wieder verkaufen. (HG) 


Evercore Partners: Ein Berater-Ass

Die New Yorker Finanzadresse ist in Europa vor allem für Analystenurteile bekannt. Evercore ist noch enger als andere, etwa Jefferies, auf das Beraten fokussiert. Vom KI-befeuerten M&A-Hype werden wir also mit Evercore profitieren. (HG) 

Anleihen, ETFs & Co


Begehrte Versorger

Der Konzentrationsprozess im US-Versorgersektor nimmt weiter Fahrt auf. BlackRock’s Global Infrastructure Partners (GIP) steht Gerüchten zufolge kurz vor der Übernahme des US-Energieversorgers. AES liefert unter anderem erneuerbare Energie an Großkunden wie Google, Microsoft und Amazon. Die strategische Bedeutung des gesamten Versorgersektors hinsichtlich KI-Revolution, Elektrifizierung des Verkehrs etc. ist klar. Die Bewertungen im Sektor ziehen merklich an. Gemessen am Verhältnis von Unternehmenswert zu EBITDA liegt AES mit einem Faktor von 12,1 per 2025 zwar im Rahmen des Marktdurchschnitts, aber deutlich über den in den vergangenen Jahren üblichen Übernahme-Multiples von durchschnittlich 7,8 in den zehn zurückliegenden Jahren. Das macht das Re-Rating und die höhere Bedeutung des Sektors deutlich. Während der US-Versorgungssektor mit KGVs von 19, 17 und 15,6 für die Jahre 2025 bis 2027 bewertet wird, werden die europäischen Pendants mit ca. 30 % Discount zu den US-notierten Vertretern gehandelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die M&A-Welle aus den USA auch nach Europa überschwappt. 
Daher bietet sich ein Engagement auf dem alten Kontinent in diesem Bereich an. Einer der günstigsten ETFs ist der MSCI Europe Utilities mit 0,18 % Gesamtkosten pro Jahr. (MH)


Carnival: Rekordquartal

Der weltgrößte Kreuzfahrtanbieter lieferte im dritten Quartal 2025 einen Umsatz von 8,15 Mrd. $ (+ 3,3 %) und einen Nettogewinn von 1,85 Mrd. $ (+ 6,7 %) - beides Rekordwerte. Bereits zum 10. Mal in Folge knackte man die eigenen Umsatzbestmarken. Die Nachfrage bleibt ungebrochen stark: Fast die Hälfte der Kapazität für 2026 ist bereits zu historisch hohen Preisen ausgebucht, die Buchungen für 2027 erreichen ebenfalls Spitzenwerte. 
Die Kundeneinlagen stiegen auf ein Rekordniveau von 7,1 Mrd. $, die Jahresprognose wurde zum dritten Mal angehoben. Das bereinigte Nettoergebnis soll um 55 % auf 2,14 $ je Aktie steigen. Der operative Cashflow entwickelt sich robust und untermauert die Fähigkeit des Unternehmens, seinen Zins- und Tilgungsverpflichtungen nachzukommen. Für Anleiheinvestoren bietet sich eine attraktive Gelegenheit. Die 6 %-Anleihe mit Laufzeit bis 2029 notiert bei 101,22 % und bietet eine Rendite von 5,70 % p. a. Die Duration beträgt 3,3 Jahre, die Anleihe ist nachrangig. Bei solider operativer Stärke, rekordhohen Buchungen und kontinuierlich verbesserter Bilanzqualität kombiniert das Papier attraktive Verzinsung mit überschaubarer Laufzeit. Die robuste Geschäftsentwicklung und die starke Kundeneinlagenbasis reduzieren das Ausfallrisiko erheblich. (CM)

KONSERVATIVES MUSTERDEPOT

Kupfer nimmt den nächsten Anlauf.

Der jüngste Anstieg über 10.000 $, zeitweise sogar 10.300 $ je Tonne und damit auf ein neues Jahreshoch, geht mit einem sinkenden Kupferangebot in den voraussichtlich nächsten zwei Jahren einher. Ein schwerer Zwischenfall in der Grasberg-Mine von Freeport-McMoRan, der zweitgrößten Kupfermine der Welt, führt zu einem deutlichen Produktionsrückgang um rd. 200.000 Tonnen im laufenden Jahr sowie 260.000 Tonnen 2026 und damit insgesamt etwa 500.000 Tonnen weniger Angebot in den kommenden 15 Monaten. Eine Normalisierung wird ab 2027 erwartet. Damit verschärft sich das erwartete Angebotsdefizit 2026 deutlich, was angesichts robuster Nachfrage zu weiter steigenden Kupfer-Notierungen führen wird. Wir rechnen mit neuen Hochs bei Kupfer und damit auch bei unserem Kupfer-ETC. (MH)

Depot:


SPEKULATIVES MUSTERDEPOT

Salzgitter springt wegen potenzieller Schutzmaßnahmen der EU wieder an.

Laut Reuters steht in der EU eine Senkung der Einfuhrquoten für Stahl um rd. 50 % und für darüber hinausgehende Mengen eine Zollerhöhung auf 50 % auf der Agenda. Die Maßnahmen sollen offiziell am 7. Oktober vorgestellt werden. Größter Gewinner ist Salzgitter, da das Stahlgeschäft bei 30 % Aurubis-Anteil (1,5 Mrd. €) zuzüglich ca. 1 Mrd. taxierter Wert für den Abfüllanlagenhersteller KHS am Markt faktisch nicht berücksichtigt wird. Die Aktie nimmt die 30€-Marke ins Visier.

Depot:


EMPFEHLUNGSLISTE

Teil I:


Teil II:


Impressum:

Redaktion:

Markus Horntrich (verantwortlich),

Carsten Müller,

Helmut Gellermann

Verlag: Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH, Schiessstr. 55, 40549 Düsseldorf;
GF: Michael Hüsgen, AG Düsseldorf HRB 88070

Abo-/Leser-Service: Bernecker Börsenbriefe, Westerfeldstr. 19, 32758 Detmold,
Tel.: 0211.86417-40, Fax: -46, Mail: abo@bernecker.info

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