Am 3. Oktober feiert die deutsche Republik und Demokratie ihren 35. Geburtstag.
Die erste deutsche Demokratie schaffte es von 1919 bis 1933 nur 14 Jahre. Dennoch streiten sich die politischen Meinungen in Deutschland zurzeit über Begriffe wie Republik, Demokratie, Meinungsfreiheit etc. Am meisten verwundert es in Westdeutschland, was sich in dieser Zeit in Ostdeutschland entwickelt hat. Jedenfalls erscheint fühlbar und sichtbar, dass das Zusammenwachsen von Ost und West im nunmehr dritten Jahrzehnt enttäuschend verlaufen ist. Die Spaltung geht weiter als gedacht. Warum?
Alle Westdeutschen leben seit 1945 unter dem Eindruck der Ereignisse des Westens, vor allem der Amerikaner. Das reicht von der Camel-Zigarette über Coca-Cola bis zur gesamten Unterhaltungsszene und schließlich KI. Sie denken und fühlen westlich.
Der Osten bewahrte unter der sowjetischen Glocke dasjenige, was man als allgemein deutsch bezeichnet. Alle Eindrücke des Westens wurden aufmerksam registriert, teilweise kopiert, aber nicht in das Leben integriert. Politische Entwicklungen werden deshalb anders wahrgenommen. Die Entfaltung verlief konservativ und unter dem Vorbehalt von Begriffen der Moral, der Zugehörigkeit und der üblichen Lebenswerte. Daraus entstand die neue konservative Richtung, die sich in der AfD ausdrückt. Alle Wertungen bleiben ausgenommen, aber:
Bis zur Stunde ist jeder vierte Wähler im Westen konservativ. Im Osten jeder dritte. Und bei den nächsten fünf Landtagswahlen der kommenden 12 Monate wird entschieden, wie der Schnitt in ganz Deutschland als Trend für alle erscheint. Darauf wird die Börse aufbauen. Denn der Kapitalmarkt war immer der sicherste Trendindikator für ein Land oder eine Region und sogar für eine Weltanschauung. Das wird durchaus spannend.
Mit freundlichen Grüßen
Hans A. Bernecker

