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Informationen direkt aus unserer Redaktion

Alphabet: Ungewöhnlicher Schritt

<p>Alphabet setzt im globalen KI-Wettlauf einen Meilenstein: F&uuml;r rund 4,75 Mrd. $ in bar zuz&uuml;glich bestehender Verbindlichkeiten &uuml;bernimmt der Google-Konzern den US-&Ouml;kostromentwickler Intersect Power. Es ist eine der gr&ouml;&szlig;ten Akquisitionen in der Unternehmensgeschichte Alphabets &ndash; und zugleich ein Novum: Erstmals kauft ein Big-Tech-Konzern einen bedeutenden Entwickler erneuerbarer Energieprojekte vollst&auml;ndig. Das macht deutlich, wie gro&szlig; der Strombedarf f&uuml;r KI-getriebene Rechenzentren ist und wie wichtig es ist, entsprechende Kapazit&auml;ten zu sichern, da die US-Netze an ihrer Grenze arbeiten. Big Tech &uuml;bernimmt selbst die Kontrolle &uuml;ber die Energielieferung.</p> <p>Intersect Power verf&uuml;gt &uuml;ber rd. 7,5 Gigawatt Solar- und Speicherleistung im Betrieb, weitere 8 GW befinden sich in der Entwicklung &ndash; ein Gro&szlig;teil davon in Texas, dem derzeit wichtigsten Hotspot f&uuml;r Rechenzentren. Ein Gigawatt entspricht in etwa der Leistung eines Kernkraftwerks.&nbsp;</p> <p>Im KI-Zeitalter wird Strom zur Schl&uuml;sselressource, weitere &Uuml;bernahmen dieser Art sind denkbar. Der Deal zeigt aber auch, dass die Aktivit&auml;ten, die Erzeugung und Speicher kombinieren, vielversprechend sind. Im Frankfurter B&ouml;rsenbrief setzen wir seit geraumer Zeit auf zwei Europ&auml;er: Solaria Energia und Grenergy Renovables.</p>

Electro Optic Systems liefert wie am Fließband.

<p>Der australische Drohnenabwehrspezialist hat einen Mehrjahresvertrag &uuml;ber 22 Mio. US-$ f&uuml;r die Lieferung von Remote Weapon Systems (RWS) f&uuml;r die US Army erhalten. Auftraggeber ist GENERAL DYNAMICS der die EOS-Systeme in seine Plattform integrieren wird. Folgeauftr&auml;ge sind damit wahrscheinlich. Damit liegt der Auftragsbestand deutlich &uuml;ber den zuletzt gemeldeten 400 Mio. AUD (umgerechnet 225 Mio. &euro;). F&uuml;r EOS ist der Auftrag ein wichtiger Schritt im US-Markt, der k&uuml;nftig weitere Ums&auml;tze bringen wird. Im Frankfurter B&ouml;rsenbrief liegen wir nun mehr als 100 % vorne &ndash; die H&auml;lfte vom Tisch, Rest laufen lassen. Bei technisch nun notwendigen R&uuml;cksetzern kann die Position wieder aufgestockt werden.</p>

BAIDU nimmt mit UBER und LYFT den europäischen Robotaxi-Markt ins Visier

<p>Beide kooperieren jeweils mit dem chinesischen Technologiekonzern, um Robotaxis im Vereinigten K&ouml;nigreich zu testen. UBER plant, in London im ersten Halbjahr 2026 den Pilotbetrieb mit BAIDUs Apollo-Go-RT6-Fahrzeugen, Ende 2026 soll daraus ein kommerzielles Angebot werden. LYFT will bereits 2025 Fahrzeuge in Gro&szlig;britannien testen. F&uuml;r Baidu ist Europa ein weiterer Schritt in der internationalen Skalierung seiner autonomen Plattform. Damit setzt sich ein klarer Trend fort: Westliche Plattformen verzichten zunehmend auf eigene autonome Entwicklung und greifen stattdessen auf die ausgereifte Technologie chinesischer Anbieter zur&uuml;ck. BAIDU hat bei einem 2026er-KGV von 15 und umgerechnet 28 Mrd. &euro; Cash auf der Bilanz bei 37 Mrd. &euro; B&ouml;rsenwert zu den China-Favoriten f&uuml;r 2026.</p>

Tesla - folgt der SpaceX-Clou?

<p>TESLA ist fundamental nicht greifbar. Es geht um Visionen. Die gab es einst auch f&uuml;r die Autosparte mit 20 Mio. verkauften Fahrzeugen im Jahr Richtung 2030/32, was krachend scheiterte. Aktuell sind es 1,8 Mio. Nun sollen es die Robotaxi und die humanoide Robotik richten mit ebenso ambitionierten Zielen &ndash; Ende offen. Fakt aber ist: Der Titel bricht soeben auf ein neues Allzeithoch aus. Das wurde zuletzt vor einem Jahr erreicht. &Uuml;brigens: Der US-Investor Bill Ackman schlug zuletzt einen alternativen B&ouml;rsengang von SpaceX &uuml;ber eine Fusion mit Pershing Square SPARC Holdings vor. Kern der Idee: Tesla-Aktion&auml;re von Tesla sollen SPARs erhalten, also spezielle Bezugsrechte, mit denen sie sich direkt an einem SpaceX-IPO beteiligen k&ouml;nnen. Wer kein Interesse hat, kann diese Rechte verkaufen. Gegen die Markttechnik bei Tesla k&ouml;nnen wir uns trotz aller Fragezeichen nicht stellen.&nbsp;</p> <p>Ihr Volker Schulz</p> <p>PS: Die Favoriten der Redaktion f&uuml;r 2025 erreichten im Schnitt 42 % - 10 neue Favoriten f&uuml;r gibt es in der Schlussausgabe 2025 des Aktion&auml;rsbriefes. Jetzt die Jahresend-Ausgabe sichern und 6 Monate mit 35 % Rabatt lesen <a href="https://www.bernecker.info/offer/glgfbbbliu-6441">https://www.bernecker.info/offer/glgfbbbliu-6441</a>)</p> <p>&nbsp;</p>

Bernecker Daily: Schaeffler wieder bei 8 € - aber...

<p>SCHAEFFLER positioniert sich zunehmend als Industrieplattform f&uuml;r neue Wachstumsm&auml;rkte neben dem klassischen Autozuliefergesch&auml;ft. CEO Rosenfeld hat das gestern in einem Interview mit der S&uuml;ddeutschen Zeitung konkretisiert. Ein zentraler Baustein ist das Verteidigungssegment. Die Kooperation mit dem Defence-KI-Spezialisten Helsing steht dabei im Fokus. SCHAEFFLER bringt dabei Mechanik, Aktorik, Pr&auml;zisionslager und industrielle Skalierung in sicherheitskritische Systeme ein. Parallel entsteht mit humanoider Robotik ein zweites Zukunftsfeld. Gemeinsam mit Neura Robotics will SCHAEFFLER Schl&uuml;sselkomponenten liefern und die Roboter zugleich in den eigenen Werken einsetzen. Perspektivisch sieht CEO Rosenfeld einen Umsatz von &uuml;ber 3 Mrd. &euro; au&szlig;erhalb des Automotive-Gesch&auml;ftes bis 2035. Daraus resultiert insgesamt Margenfantasie. Die bereinigte EBIT-Marge lag zwar im Q3 im oberen Bereich der Jahresprognose, erreichte aber gerade mal 4,5 %. Bis 2027 sollte die 5 %-Marke geknackt werden. &nbsp;Es gilt KGV 16 f&uuml;r 2026 aber nur noch 10,8 f&uuml;r 2027. Seit April 2025 ist unser Empfehlungswert um 154 % gestiegen und bleibt deshalb aktuell lediglich auf &bdquo;Halten&ldquo;.&nbsp;</p>

Kupfer und Smelter - nice to know

<p>Kupferminen verkaufen kein fertiges Metall, sondern Kupferkonzentrat. Dieses muss erst in einem Schmelzwerk zu raffiniertem Kupfer verarbeitet werden. Daf&uuml;r zahlen die Schmelzer den Minen einen Preis, der sich am LME-Kupferpreis orientiert, abz&uuml;glich der sogenannten Schmelz- und Raffiniergeb&uuml;hren (TC/RC).</p> <p>Diese TC/RC sind die Einnahme der Schmelzer. Sie decken die Kosten f&uuml;r Verarbeitung, Energie und Betrieb. Hohe TC/RC bedeuten: Es gibt viel Konzentrat, die Schmelzer haben Verhandlungsmacht. Niedrige TC/RC bedeuten: Konzentrat ist knapp, die Minen sitzen am l&auml;ngeren Hebel.</p> <p>Aktuell sind die TC/RC auf Rekordtiefs gefallen, teils nahe null. Das hei&szlig;t: Schmelzer verdienen kaum noch an der Verarbeitung, zahlen den Minen fast den vollen Kupferpreis und nehmen Verluste in Kauf, nur um Material zu bekommen. In Extremf&auml;llen k&ouml;nnen Geb&uuml;hren sogar negativ werden.</p> <p>F&uuml;r den Kupferpreis ist das ein starkes Signal. Niedrige TC/RC zeigen, dass es zu wenig Erz im System gibt (Angebotsdefizit). Unsere Minenempfehlungen wie Hudbay oder Lundin der letzten zwei Jahre (Briefe + Rohstoffwebinar 2024) laufen vorz&uuml;glich mit teilweise &uuml;ber 200 % Kursplus. Blind draufspringen macht aber wenig Sinn, da besonders die hohen US-Lagerbest&auml;nde (Zollthematik) das Bild auch verzerren und im Rest der Welt Knappheit ausl&ouml;st. Interessanter sind die Nachz&uuml;gler wie Glencore oder FreeportMcMoran.</p> <p>Ihr Volker Schulz</p>

Nvidia: Bollwerk an Konkurrenz geht in China an die Börse

<p>Der globale Wettlauf um k&uuml;nstliche Intelligenz tritt in eine neue Phase ein &ndash; und China beschleunigt. Eine wachsende Zahl chinesischer KI- und Chipunternehmen dr&auml;ngt an die B&ouml;rse, um sich das n&ouml;tige Kapital f&uuml;r Forschung, Skalierung und internationale Wettbewerbsf&auml;higkeit zu sichern.</p> <p>Zwei spektakul&auml;re B&ouml;rsendeb&uuml;ts haben zuletzt die Aufmerksamkeit der M&auml;rkte auf sich gezogen. Die Aktien von Moore Threads explodierten am ersten Handelstag in Shanghai um 425 %, kurz darauf folgte MetaX Integrated Circuits Shanghai mit einem Plus von 693 %. Diese Kursgewinne sind mehr als nur IPO-Euphorie: Sie spiegeln die enorme Erwartung wider, dass China im strategisch entscheidenden Chipsektor technologisch aufholen &ndash; oder sogar vorbeiziehen &ndash; kann.</p> <p>Pekings Ziel der technologischen Selbstst&auml;ndigkeit l&auml;sst sich ohne private und institutionelle Investoren kaum erreichen. Gleichzeitig suchen Anleger nach Alternativen zu den hoch bewerteten US-Tech-Giganten. Ein &bdquo;DeepSeek-Moment f&uuml;r Chips&ldquo;, sprich ein leistungsf&auml;hige und zugleich g&uuml;nstige chinesischer Chips &ndash; w&auml;re hochgradig disruptiv f&uuml;r Nvidia samt Lieferkette.</p> <p>Das sind die wichtigsten Kandidaten:</p> <p><strong>Biren Technology</strong><br />Das 2019 gegr&uuml;ndete Unternehmen gilt als einer der ambitioniertesten chinesischen Nvidia-Herausforderer im Bereich GPUs und Cloud-Computing. Biren plant einen B&ouml;rsengang in Hongkong mit einem Volumen von rund 600 Mio. US-Dollar. Politisch brisant: Das Unternehmen steht seit 2023 auf der US-Entity-List, was den Zugang zu amerikanischer Technologie stark einschr&auml;nkt.</p> <p><strong>Kunlunxin</strong><br />Die KI-Chipsparte des Internetkonzerns Baidu entwickelt Serverchips f&uuml;r Rechenzentren. Kunlunxin wird mit mindestens 3 Mrd. US-Dollar bewertet und k&ouml;nnte ebenfalls in Hongkong an die B&ouml;rse gehen &ndash; ein klassisches Beispiel f&uuml;r vertikale Integration zur Absicherung eigener KI-Rechenkapazit&auml;ten.</p> <p><strong>Iluvatar CoreX</strong><br />Das 2015 gegr&uuml;ndete Unternehmen, unterst&uuml;tzt von Finanzinvestoren wie Centurium Capital, strebt einen IPO in Hongkong an. Erwartetes Emissionsvolumen: 300 bis 400 Mio. US-Dollar. Iluvatar positioniert sich klar als Anbieter von KI-Beschleunigern f&uuml;r Rechenzentren.</p> <p><strong>Enflame Technology</strong><br />Gegr&uuml;ndet von ehemaligen AMD-Ingenieuren, fokussiert sich Enflame auf Hochleistungsserver und fl&uuml;ssigkeitsgek&uuml;hlte Systeme. Der geplante B&ouml;rsengang am technologieoffenen STAR-Board in Shanghai k&ouml;nnte bis zu 2 Mrd. Yuan einbringen. Zu den Investoren z&auml;hlen Tencent Holdings und staatliche Halbleiterfonds.</p> <p><strong>GigaDevice Semiconductor</strong><br />Bereits in Shanghai notiert, plant GigaDevice eine Zweitnotierung in Hongkong mit einem Volumen von bis zu 1 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen ist stark im Bereich Speicherchips und Mikrocontroller vertreten &ndash; weniger glamour&ouml;s als KI-GPUs, aber strukturell unverzichtbar.</p> <p><strong>Montage Technology</strong><br />Ebenfalls mit Fokus auf Rechenzentren. Die Aktie wird derzeit mit einem KGV von rund 44 gehandelt und liegt damit unter vielen chinesischen Tech-Vergleichswerten. Auch hier ist eine Hongkong-Zweitnotierung geplant.</p> <p><strong>ChangXin Memory Technologies</strong><br />Chinas f&uuml;hrender Speicherchip-Hersteller hat j&uuml;ngst die Massenproduktion eines fortschrittlichen mobilen Speicherchips gestartet &ndash; ein Markt, der bislang von Samsung Electronics dominiert wird. Ein Inlands-IPO k&ouml;nnte das Unternehmen mit bis zu 300 Mrd. Yuan bewerten.</p> <p><strong>Yangtze Memory Technologies</strong><br />Der Spezialist f&uuml;r 3D-NAND-Flash pr&uuml;ft einen B&ouml;rsengang auf dem chinesischen Festland zu einer Bewertung von &uuml;ber 40 Mrd. US-Dollar &ndash; ein klares Signal f&uuml;r Chinas Ambitionen im Speichersegment.</p> <p>Fazit: Die Folgen f&uuml;r Marktf&uuml;hrer wie Nvidia sind nicht zu untersch&auml;tzen. Zumindest hat Chinas KI-Industrie das Zeug, um als Ausl&ouml;ser f&uuml;r eine gr&ouml;&szlig;ere Korrektur bei US-Tech-Werten zu fungieren. Nehmen Sie etwas Risiko aus Nvidia &amp; Co.</p> <p>&nbsp;</p>

Erholungsversuch beim Rohöl

<p>Die &Ouml;lpreise ziehen heute weiter an, haben aber vom Tageshoch schon wieder etwas verloren. Treiber war das versch&auml;rfte Vorgehen der USA gegen Venezuela und damit ein neues Angebotsrisiko. Brent zur Lieferung im Februar stieg um 72 Cent auf 61,19 $ je Barrel. WTI zur Lieferung im Januar legte um 54 Cent auf 57,20 $ zu. Damit setzte sich die Erholung von den Tiefs der Vorwoche fort, nachdem Brent am Dienstag/Mittwoch zwischenzeitlich bis auf 58,72 $ und WTI kurzzeitig unter 55 $ gefallen waren.</p> <p>Ausl&ouml;ser des R&uuml;cksetzers waren zuvor Meldungen &uuml;ber vermeintliche Fortschritte bei Gespr&auml;chen &uuml;ber einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg, die eine geopolitische Risikopr&auml;mie aus dem Markt nahmen. Danach drehte die Stimmung wieder, als die USA begannen, venezolanische &Ouml;ltanker ins Visier zu nehmen. Medienberichten zufolge versucht die US-K&uuml;stenwache nun auch, einen weiteren Tanker unter Kontrolle zu bringen. Laut Medienberichten wird ein sanktioniertes Schiff verfolgt, das zur sogenannten Schattenflotte geh&ouml;ren soll, mit der Venezuela Sanktionen umgeht. Gelingt der Zugriff, h&auml;tten die USA innerhalb von rund eineinhalb Wochen drei Tanker aufgebracht. US-Pr&auml;sident Donald Trump hatte zuvor eine &bdquo;vollst&auml;ndige und komplette Blockade aller sanktionierter &Ouml;ltanker auf dem Weg von und nach Venezuela&ldquo; angek&uuml;ndigt.</p> <p>Trotz der Erholung bleibt das gr&ouml;&szlig;ere Bild negativ. Brent ist auf Jahressicht um fast 20 % gefallen, WTI seit Ende 2024 ebenfalls um rund 20 %. Das zeigt, dass der Markt das Venezuela-Thema aktuell als kurzfristiges Angebotsrisiko bewertet, aber nicht als generelle Trendwende bei Angebot und Nachfrage.</p> <p>Der Preisanstieg ist vor allem eine geopolitische Risikopr&auml;mie. Solange Washington die Blockade-Drohung mit weiteren Tankeraktionen untermauert, bleiben Brent und WTI nach unten besser abgesichert. F&uuml;r eine nachhaltige Rally fehlt aber ein fundamentaler R&uuml;ckenwind, denn der &uuml;bergeordnete Abw&auml;rtstrend der vergangenen Monate ist mit dieser Venezuela-Eskalation allein nicht gebrochen. Die Prognosen gehen weiterhin von einem nachhaltigen Angebots&uuml;berschuss aus.</p> <p>Oliver Kantimm, Redaktion <a href="https://www.bernecker.info/aktionaersbrief">"Der Aktion&auml;rsbrief"</a></p> <p>B&ouml;rsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker B&ouml;rsenbriefe GmbH unter <a href="http://www.bernecker.info">www.bernecker.info</a> im Abo oder im Einzelabruf.</p>

Rocket Internet: Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen!

<p>Rocket Internet war Aktie der Woche im Frankfurter B&ouml;rsenbrief Nr. 23/2025. Die Sondersituation bei der delisteten aber am B&ouml;rsenplatz Hamburg noch handelbaren Beteiligungsgesellschaft wurde damals bereits ausf&uuml;hrlich erl&auml;utert. Die Entwicklungen in der j&uuml;ngeren Vergangenheit best&auml;tigen den Sachverhalt, wie in einem &ouml;ffenltichen Schreiben von Scherzer &amp; Co. AG (0,56%-Aktion&auml;r) hervorgeht. Der Kurs hat auf 19 &euro; leicht angezogen.</p> <p>Dass es im Konstrukt um Oliver Samwer, der &uuml;ber die Global Founders GmbH rd. 83 % der Rocket-Internet-Aktien h&auml;lt, in Sachen Transparenz nicht sonderlich weit her ist, ist hinl&auml;nglich bekannt. Genau genommen ist die Bilanzierungspraxis ein Fall f&uuml;r die BaFin im Sinne mangelhafter Gleichbehandlung des Streubesitzes.</p> <p>Das letzte vorliegende Unternehmensdokument ist der Jahresabschluss 2024, der bekanntlich Verluste von 544 Mio. &euro; auswies. Urs&auml;chlich daf&uuml;r waren nahezu ausschlie&szlig;lich massive Abschreibungen auf Beteiligungen. Es entsteht jedoch ein v&ouml;llig anderes Bild, sobald man diese Wertans&auml;tze mit realen Markttransaktionen, Finanzierungsrunden und IPO-Vorbereitungen der Portfoliounternehmen abgleicht. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Abschreibungen nicht konservativ, sondern eher bewusst irref&uuml;hrend, um Beteiligungswerte nicht darzustellen.</p> <p>Besonders augenf&auml;llig ist dies bei der Beteiligung an SumUp. Rund vier Prozent hielt Rocket Internet Ende 2024, bewertete diesen Anteil aber nur noch mit 131 Mio. &euro;. Das steht in eklatantem Widerspruch zu damals bereits kursierenden Berichten &uuml;ber m&ouml;gliche Platzierungen auf Basis einer Unternehmensbewertung von rund 8 Mrd. &euro;. Inzwischen verdichten sich die Hinweise auf einen B&ouml;rsengang mit Bewertungen laut Manager Magazin von bis zu 15 Mrd. &euro;. Die Beteiligung ist somit das Drei- bis Vierfache des reduzierten Bilanzansatzes wert.</p> <p>&Auml;hnlich gelagert ist der Fall Canva. Die 0,3-%-Beteiligung wurde in der Bilanz 2024 um mehr als zwei Drittel auf 25,6 Mio. &euro; reduziert &ndash; obwohl noch im ersten Quartal desselben Jahres eine Finanzierungsrunde stattfand, die einen fairen Wert von rund 77 Mio. &euro; implizierte. Mittlerweile werden Mitarbeiteranteile auf Basis einer Bewertung von rund 42 Mrd. $ gehandelt, und ein B&ouml;rsengang gilt als gut vorbereitet.</p> <p>Den st&auml;rksten Kontrast zwischen Buchwert und &ouml;konomischer Realit&auml;t liefert jedoch Kalshi. Die Beteiligung wurde von 4,4 Mio. auf 0,4 Mio. &euro; fast komplett abgeschrieben. Kurz darauf explodierte die Bewertung des Unternehmens: Innerhalb weniger Monate sammelte Kalshi Kapital zu Bewertungen von 5 Mrd. und sp&auml;ter 11 Mrd. $ ein. Selbst bei einer unterstellten Verw&auml;sserung auf rund vier Prozent l&auml;ge der faire Wert der Rocket-Beteiligung heute im hohen dreistelligen Millionenbereich. Der damalige Bilanzansatz erscheint damit nicht nur falsch, sondern grotesk niedrig.</p> <p>Hinzu kommt die indirekte Beteiligung an SpaceX, die &uuml;ber einen Fonds gehalten wird. Rocket Internet bewertete diesen Anteil Ende 2024 mit lediglich 65 Mio. &euro; &ndash; kaum mehr als die urspr&uuml;nglichen Investitionskosten. Das steht im krassen Gegensatz zu j&uuml;ngsten Berichten &uuml;ber interne Transaktionen auf Basis von Bewertungen bis zu 800 Mrd. $ sowie IPO-Szenarien von bis zu 1,5 Bio. $. Selbst ein Fondsreport weist bereits einen Bruttoverm&ouml;genswert von 1,85 Mrd. $ aus.</p> <p>Addiert man die offenkundigen Wertsteigerungen bei Kalshi sowie die sehr wahrscheinlichen Neubewertungen bei SumUp und Canva, ergibt sich ein zus&auml;tzlicher innerer Wert von rund 870 Mio. &euro; &ndash; etwa 10,50 &euro; je Aktie, den man offenbar versucht, zu verbergen.</p> <p>Nach Umsetzung der HV-Beschl&uuml;sse verf&uuml;gt Rocket Internet &uuml;ber freie R&uuml;cklagen von rund 1,38 Mrd. &euro; oder etwa 17 &euro; je Aktie, zuz&uuml;glich eines f&uuml;r 2025 erwarteten hohen Bilanzgewinns. Damit sind umfangreiche Aussch&uuml;ttungen oder Aktienr&uuml;ckk&auml;ufe m&ouml;glich. Man darf davon ausgehen, dass der Gro&szlig;aktion&auml;r zun&auml;chst R&uuml;ckk&auml;ufe im Sinn hat, um die Aktie unter Wert einzusammeln und gegebenenfalls Richtung 95-%-Schwelle zu kommen.</p> <p>Fazit: Die Story geht in die richtige Richtung, ben&ouml;tigt aber wie avisiert Geduld. Wer investiert ist, bleibt dabei und l&auml;sst sich von Samwer &amp; Co nicht &uuml;ber den Tisch ziehen.</p>

Gold über erstmals 4.400 $

<p>Gold liegt 2025 bereits mehr als 60 % im Plus und steuert auf das beste Jahr seit 1979 zu. Neben der Zinserwartung st&uuml;tzen massive Zentralbankk&auml;ufe sowie anhaltende ETF-Zufl&uuml;sse und j&uuml;ngste Ereignisse um Venezuela den Trend. Unsere Goldminenwerte honorieren das heute wieder &uuml;berprportional.&nbsp;</p> <p>Ihr Volker Schulz</p>

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Volker Schulz

Referenzen

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Die hier veröffentlichten Bewertungen stammen ausschließlich von Personen, die unsere Dienstleistungen / unser Angebot tatsächlich in Anspruch genommen haben. Alle Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung manuell durch uns auf Echtheit geprüft.

Torsten P.

17.12.2025

... herzlichen Dank, dass Sie sich trotz widriger Umstände die Zeit genommen haben, mir zu antworten! [...] Habe mal ein paar Börsenbriefe getestet - was soll ich sagen - bleibe dem Aktionärsbrief und Berneckers treu. Herr Schulz, Ihre Recherchen sind für mich die Besten, klar, schlüssig und mit einer hohen Trefferquote - ich bin und bleibe ein Fan!

Sven G.

04.11.2025

Ich schätze an der Bernecker-Philosophie vor allem die klare, unabhängige Argumentation und die Fähigkeit, politische wie wirtschaftliche Zusammenhänge langfristig zu deuten – das findet man heute nur noch selten.

Margret S.

07.09.2025

Am 10. November bin ich 15 Jahre Abonnentin beim Aktionärsbrief und habe es noch keinen Tag bereut.

Hansjörg P.

23.07.2025

Beide von mir abonnierten Bernecker-Briefe sind wirklich sehr sehr gut. Man kann konkurrierende Produkte in die so berühmte „Tonne“ hauen. Also, großes Kompliment an Sie und Ihr Team.

Marcel A.

26.03.2025

Es freut mich, Abonnent der Actien-Börse zu sein. Auch als Leser des Bernecker-Daily und des Aktionärsbriefs freue ich mich jede Woche aufs Neue. Kompetente und kompakte Analysen, Recherchen und Empfehlungen erster Güte begleiten meine Aktivitäten als Anleger wöchentlich seit vielen Jahren. Und dies zu meiner vollsten Zufriedenheit. Vielen herzlichen Dank.

E. B.

19.11.2024

Über viele Jahre konnte ich Ihre wertvolle Arbeit verfolgen und deren Früchte genießen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Sie war für mich auf vielen Ebenen ein Gewinn. [...] Sollte irgendwann mein Interesse an den Märkten wieder zurückkehren und ich mir wieder die Zeit dafür nehmen wollen, würde ich Ihre Dienste sehr gerne wieder in Anspruch nehmen. Sie sind und bleiben für mich die Nummer eins!

Peter S.

09.01.2025

Übrigens: ich habe gestern das Jahres-Abo bei Ihnen bestellt und damit vom Monats-Abo umgestellt – Ihre Unterstützung war meine primäre Motivation und an einen Service wie Ihren kann man sich ruhig auf Jahresbasis binden.

Josef L.

31.08.2024

Kompetent, klar, informativ, klare Orientierung, gute Argumente. Klare Strukturierung für Anlage! [...] Eindeutig das qualitativ Beste im Vergleich zu dem Gebrabbel, was sonst durch den Äther gejagt wird. Diese Sendung [im Rahmen von Bernecker.TV am 30.08.24, Anm. der Red.] hat 100.000 Aufrufe verdient.

Norbert S.

05.07.2024

Ich habe gerade die Worte des Webinars von Herrn Bernecker aufgenommen und bin von seiner Klarheit und seinen Mut machenden Perspektiven heute genauso begeistert wie 1970, als ich Herrn Bernecker als junger Redakteur beim Aktionär in Düsseldorf erleben durfte. [...] Ich bin inzwischen auch 77 Jahre alt und halte es, genau wie Hans A. Bernecker, für wichtig, bei den Folge-Generationen Perspektiven, Zuversicht, Hoffnung und Aufbruchstimmung zu verbreiten.

Matthias S.

28.06.2024

Es [das Webinar mit Hans A. Bernecker, Anm. des Verlages] ist eine faszinierend weise Zusammenfassung der Gesamtgemengelage und genießt meinen höchsten Respekt und passt sogar zu meiner Lebenserfahrung sowie meinen Hoffnungen. Schade das dieser Sachverstand in der veröffentlichten Politik kaum Raum hat. Diese Sendungen vom Team Bernecker und vorne weg von Herrn Bernecker selbst erwarte ich - ausgleichend zum sonstigen Medienrummel - regelmäßig mit freudigem Interesse.

Dieter S.

28.06.2024

Hallo Herr Brahm, Das nenne ich einmal Kundenservice! Schneller geht nicht, vielen Dank und ein schönes Wochenende.

Bernd L.

11.06.2024

Ihr Bernecker-Börsenkompass ist wirklich Klasse. Er liest sich verständlich und nachvollziehbar. Sicher werde ich künfig ein treuer Leser bleiben. Sie haben Recht, es ist für jeden etwas dabei. Toll fand ich auch wie Sie den Hintergrund der Telekom-Aktie beleuchtet haben..

Stephan R.

30.03.2024

Hallo liebes Bernecker Team, ich finde Sie machen einen super Job. Danke!

Bernhard F.

20.12.2023

Verehrtes Bernecker-Team, ich bin seit diesem Jahr wieder Abonnent beim Aktionärsbrief. [...] Ich liege aktuell mit der Nachbildung des spekulativen Portfolios im Plus. Sie haben es auch heuer wieder geschafft, im Spekulativen Portfolio eine ordentliche Schippe draufzulegen. Hierfür meinen Respekt. Wenngleich der DAX heuer eine höhere Rendite einfährt, so liegen Sie doch vom Start weg (3.1.2000) mit dem Spekulativen Portfolio extrem weit vorne.

E. A.

27.09.2023

Guten Morgen, keine Frage, sondern ein Dank: Sehr hilfreiche Analyse zum aktuellen DAX-Geschehen! Gruß E. A.

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