<p>Novo Nordisk hat mit der US-Zulassung der ersten oralen GLP-1-Abnehmpille einen strategischen Erfolg erzielt. Tabletten sind günstiger herzustellen, einfacher zu vertreiben und für viele Patienten attraktiver als Injektionen. Aber: </p> <p>Die Pille unterliegt einem Food-Effekt, muss also nüchtern eingenommen werden, was die Alltagstauglichkeit einschränken kann. Eli Lilly dürfte 2026 mit Orforglipron eine eigene GLP-1-Pille auf den Markt bringen, die ohne strikte Einnahmeregeln auskommen soll. Der Wettbewerb im Adipositasmarkt verschärft sich damit weiter, auch preislich, da beide Anbieter Einstiegspreise um 149 $ anpeilen.</p> <p>Aus Bewertungssicht bleibt Novo Nordisk dennoch attraktiv. Mit einem KGV von rund 12,7 für 2026 ist die Aktie moderat bewertet. Eli Lilly kommt auf KGV 33. 287 NOK müssen nach unten halten. Der Bruch des Abwärtstrends liegt in Reichweite. </p> <p>Ihr Volker Schulz</p>
<p>Das Statistische Bundesamt meldete im Jahresvergleich ein Minus von 1,9 %. Das war der stärkste Rückgang gegenüber dem Vorjahr seit März 2024. Im Oktober hatte der Rückgang bei 1,4 % gelegen. Die von Reuters befragten Experten hatten für November sogar ein noch größeres Minus erwartet. Der Konsens lag bei -2,2 %. Im Monatsvergleich zeigt sich aber ein anderes Bild. Von Oktober auf November stiegen die Einfuhrpreise um 0,5 %.</p> <p>Den größten Beitrag zum Rückgang lieferte Energie. Energieimporte verbilligten sich um 15,7 % gegenüber November 2024. Rohöl kostete 21,7 % weniger. Erdgas war 15,6 % günstiger. Strom verbilligte sich um 10,6 %. Mineralölerzeugnisse wie Benzin lagen 7,2 % unter dem Vorjahresniveau. Der Energieblock hat damit die Gesamtzahl klar nach unten gezogen. Das wird besonders deutlich, wenn man Energie herausrechnet: Ohne Energie sanken die Einfuhrpreise nur um 0,3 %. Der Rückgang ist dann fast verschwunden.</p> <p>Bei Nahrungsmitteln ging es dagegen nach oben. Sie verteuerten sich im Schnitt um 2,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Einzelne Produkte stachen besonders hervor. Kaffee lag 36,2 % höher. Geschälte Haselnüsse verteuerten sich um 62,7 %. Rindfleisch kostete 24,8 % mehr. Orangensaft stieg um 23,0 %. Geflügelfleisch legte um 17,1 % zu. Gleichzeitig gab es deutliche Preisrückgänge bei anderen Lebensmitteln. Olivenöl wurde 22,2 % günstiger. Zucker sank um 16,2 %. Schweinefleisch war 12,5 % billiger. Insgesamt ergibt sich ein Bild stark divergierender Agrar- und Rohwarenpreise. Die Belastung liegt vor allem bei einzelnen knappen oder stark nachgefragten Produkten, während andere Kategorien eine deutliche Entlastung zeigen.</p> <p>Die Importpreise sind für die allgemeine Inflation in Deutschland ein wichtiger Faktor. Viele Unternehmen kaufen Vorprodukte und Rohstoffe im Ausland. Niedrigere Einfuhrpreise dämpfen deshalb mit Verzögerung die Kosten in der Produktion. Das schlägt später auch auf die Endverbraucherpreise durch. Im November verharrte die Inflationsrate bei den Verbraucherpreisen bei 2,3 %. Auffällig blieb der Dienstleistungsbereich: Dienstleistungen verteuerten sich um 3,5 %. Ökonomen führen das auf Personalknappheit in vielen Servicebetrieben zurück. Das treibt die Löhne. Höhere Lohnkosten werden an die Kunden weitergereicht. Damit steht einer deutlichen Entlastung über Energie ein zäher Preisdruck im Bereich der heimischen Dienstleistungen gegenüber.</p> <p>Fazit: Der Rückgang der Importpreise ist in erster Linie ein Energieeffekt und daher erst einmal nicht von nachhaltiger Natur. Für den Inflationsausblick zählt stärker, dass die Einfuhrpreise ohne Energie kaum sinken und dass Dienstleistungen mit 3,5 % weiter kräftig teurer werden. Das stützt die Sicht, dass der Preisdruck im Kern nicht wirklich gebrochen ist, auch wenn der vordergründige Blick bei den Importpreisen momentan eine deutliche Entlastung signalisiert.</p> <p>Oliver Kantimm, Redaktion <a href="https://www.bernecker.info/aktionaersbrief">"Der Aktionärsbrief"</a></p> <p>Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter <a href="http://www.bernecker.info">www.bernecker.info</a> im Abo oder im Einzelabruf.</p>
<p>Novartis rückt mit einer neuen Einigung näher an Washington und stärkt damit seine strategische Position im wichtigsten Pharmamarkt. Der Konzern verknüpft niedrigere US-Preise mit massiven Investitionen von 23 Mrd. $ in Forschung und Produktion und erhält im Gegenzug drei Jahre Zollentlastung. Zudem sollen neue Medikamente künftig in allen Hochlohnländern zu vergleichbaren Preisen eingeführt werden. Aus Analystensicht bleibt der Schritt konstruktiv. JPMorgan Chase verweist auf die starke Pipeline, bessere Cashflow-Visibilität und zusätzliche Planungssicherheit in den USA. Andererseits wird die internationale Preisangleichung Aufwärtsdruck auf Preise in Europa und anderen Ländern erzeugen, vor allem bei neuen Wirkstoffen. Novartis sollte seine Margen halten und bleibt ein Trendinvestment im starken Schweizer Franken. </p> <p>Ihr Volker Schulz</p>
<p>Die Aktie rutschte gestern in Paris um 1,5 % ab und zählte damit im EuroStoxx 50 zu den schwächsten Werten. Auslöser: Peking kündigte vorläufige Anti-Subventionszölle auf bestimmte Milchprodukte aus der Europäischen Union an. Die Abgaben liegen je nach Produktgruppe und Anbieter zwischen 21,9 % und 42,7 % und sollen bereits ab dem 23. Dezember, also ab heute gelten. Betroffen sind unter anderem frische und verarbeitete Käse, Quark, Blauschimmelkäse sowie einige Milch- und Sahneprodukte. Das chinesische Handelsministerium begründete den Schritt mit vorläufigen Ergebnissen einer Anti-Subventionsuntersuchung, die im August 2024 nach einem Antrag des Dairy Association of China gestartet wurde. Neben Danone stehen auch weitere Exporteure und Produzenten im Fokus, etwa Arla, Lactalis, FrieslandCampina und Saputo. Charttechnisch fiel Danone gestern unter die 50-Tage-Linie, die 21-Tage-Linie gerät nun ebenfalls unter Druck. Der Bruch bzw. die Gefährdung dieser wichtiger Durchschnittslinien erhöht zumindest kurzfristig den Verkaufsdruck. Wichtig ist nun vor allem, dass die Unterstützungsmarke bei knapp 75 € weiterhin Bestand hat.</p> <p>Oliver Kantimm, Redaktion <a href="https://www.bernecker.info/aktionaersbrief">"Der Aktionärsbrief"</a></p> <p>Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter <a href="http://www.bernecker.info">www.bernecker.info</a> im Abo oder im Einzelabruf.</p>
<p style="text-align: justify;">Normalerweise ist beim Bernecker Börsenkompass am Freitag Portfolio Tag. Wir durchforsten unsere Empfehlungsliste, nehmen bei ausgewählten Positionen Anpassungen vor und fassen die Transaktionen der Woche zusammen. Nicht so letzten Freitag, als wir angekündigt hatten, den Stop&Go auf Montag zu verschieben. Hier also der letzte Stop&Go für dieses Jahr. Außerdem mit dabei: unser Angebot den Bernecker Börsenkompass drei Monate lang für einmalig fünf Euro zu testen. Die Details dazu finden Sie im unteren Teil dieses Beitrags. </p> <p style="text-align: justify;">Wir führen momentan 41 Positionen in unserer Empfehlungsliste und der durchschnittliche Buchgewinn liegt bei 56 %. Letzte Woche hatten wir einen Ausblick auf 2026 und auf das SpaceX-IPO mit dabei. Außerdem haben wir einen Nachkauf vorgenommen, ein Limit platziert und zwei Ratings geändert. Heute liefern wir noch ein paar Details aus der letzten Woche nach und unterbreiten ein Angebot zum testen. Betroffen sind unter anderem SpaceX, Alphabet, Netflix, Warners Bros, Sanofi, Mutares, GSK, Hugo Boss, Biontech und Trainline. Lesen Sie die Details in unserem heutigen Stop&Go.</p> <p style="text-align: justify;">Der DAX schlägt sich im Dezember bisher etwas besser als die Wall Street. Das erinnert ein wenig an die erste Jahreshälfte, in der das deutsche Börsenbarometer den US-Indizes davon eilte. Im Chartvergleich sieht das so aus:</p> <p><img src="https://bernecker.info/images_external/Newspilot/Justus Newspilot/Bildschirmfoto 2025-12-23 um 09.49.55.png" alt="" width="600" height="327" /></p> <p style="text-align: justify;">Ein Teil der relativen Stärke ist auf Window Dressing zurückzuführen, bei dem die gut gelaufenen Titel eines Jahres noch mal gekauft werden, damit der Depotbestand zum Berichtstag schick aussieht. Sie können diesen saisonale Effekt geflissentlich zur Seite legen. Ab dem neuen Jahr, wird er keine Rolle mehr spielen.</p> <p style="text-align: justify;">Lassen Sie sich lieber von unseren Ausblick und den Chancen inspirieren, die im kommenden Jahr auf Sie warten. Dazu haben wir letzte Woche mehrere Artikel veröffentlicht. <a href="https://www.finanzen100.de/premium/bernecker-boersenkompass/boersenkompass-portfolio-ein-testangebot-2-analysen-2-nachkaeufe-und-2-ratings_H1832715569_6799170/">Weiterlesen...</a></p> <p style="text-align: justify;"> </p> <p style="text-align: justify;">Das war ein Auszug aus dem Bernecker Börsenkompass. Regelmäßig freitags gegen Mittag fassen wir im <a href="https://www.finanzen100.de/premium/bernecker-boersenkompass/boersenkompass-portfolio-ein-testangebot-2-analysen-2-nachkaeufe-und-2-ratings_H1832715569_6799170/">Stop&Go</a> Artikel die Veränderungen in unserer Empfehlungsliste und die wichtigsten Inhalte der Woche zusammen. Das können Sie auch ohne Abo lesen, bei unserem Partner Finanzen100. Einen vollständigen Überblick können Sie sich in <a href="https://www.finanzen100.de/premium/bernecker-boersenkompass/analysen/">unserer Artikelübersicht </a> verschaffen. Wenn Sie unsere Inhalte interessant finden und mehr davon lesen möchten, können Sie unsere einmalige Weihnachtaktion nutzen und uns 3 Monate für insgesamt 5 € testen, nach Ablauf dieser drei Monate geht das Abo in die normale Monatsabbuchung über. Das Angebot läuft über <a href="https://www.finanzen100.de/premium/bernecker-boersenkompass/kaufen/?plan=bbk2_1m">diesen Link</a>, Sie müssen nur BBKCHRISTMAS2026 als Gutscheincode eingeben um das Angebot zu aktivieren. Kündigen können Sie mit einer e-Mail an <a href="mailto:kundenservice@finanzen100.de">kundenservice@finanzen100.de</a>. Wir sind überzeugt, dass Sie bleiben werden. Probieren Sie es kostenlos aus!</p> <p style="text-align: justify;"> </p> <p style="text-align: justify;"> </p>
<p>Alphabet setzt im globalen KI-Wettlauf einen Meilenstein: Für rund 4,75 Mrd. $ in bar zuzüglich bestehender Verbindlichkeiten übernimmt der Google-Konzern den US-Ökostromentwickler Intersect Power. Es ist eine der größten Akquisitionen in der Unternehmensgeschichte Alphabets – und zugleich ein Novum: Erstmals kauft ein Big-Tech-Konzern einen bedeutenden Entwickler erneuerbarer Energieprojekte vollständig. Das macht deutlich, wie groß der Strombedarf für KI-getriebene Rechenzentren ist und wie wichtig es ist, entsprechende Kapazitäten zu sichern, da die US-Netze an ihrer Grenze arbeiten. Big Tech übernimmt selbst die Kontrolle über die Energielieferung.</p> <p>Intersect Power verfügt über rd. 7,5 Gigawatt Solar- und Speicherleistung im Betrieb, weitere 8 GW befinden sich in der Entwicklung – ein Großteil davon in Texas, dem derzeit wichtigsten Hotspot für Rechenzentren. Ein Gigawatt entspricht in etwa der Leistung eines Kernkraftwerks. </p> <p>Im KI-Zeitalter wird Strom zur Schlüsselressource, weitere Übernahmen dieser Art sind denkbar. Der Deal zeigt aber auch, dass die Aktivitäten, die Erzeugung und Speicher kombinieren, vielversprechend sind. Im Frankfurter Börsenbrief setzen wir seit geraumer Zeit auf zwei Europäer: Solaria Energia und Grenergy Renovables.</p>
<p>Der australische Drohnenabwehrspezialist hat einen Mehrjahresvertrag über 22 Mio. US-$ für die Lieferung von Remote Weapon Systems (RWS) für die US Army erhalten. Auftraggeber ist GENERAL DYNAMICS der die EOS-Systeme in seine Plattform integrieren wird. Folgeaufträge sind damit wahrscheinlich. Damit liegt der Auftragsbestand deutlich über den zuletzt gemeldeten 400 Mio. AUD (umgerechnet 225 Mio. €). Für EOS ist der Auftrag ein wichtiger Schritt im US-Markt, der künftig weitere Umsätze bringen wird. Im Frankfurter Börsenbrief liegen wir nun mehr als 100 % vorne – die Hälfte vom Tisch, Rest laufen lassen. Bei technisch nun notwendigen Rücksetzern kann die Position wieder aufgestockt werden.</p>
<p>Beide kooperieren jeweils mit dem chinesischen Technologiekonzern, um Robotaxis im Vereinigten Königreich zu testen. UBER plant, in London im ersten Halbjahr 2026 den Pilotbetrieb mit BAIDUs Apollo-Go-RT6-Fahrzeugen, Ende 2026 soll daraus ein kommerzielles Angebot werden. LYFT will bereits 2025 Fahrzeuge in Großbritannien testen. Für Baidu ist Europa ein weiterer Schritt in der internationalen Skalierung seiner autonomen Plattform. Damit setzt sich ein klarer Trend fort: Westliche Plattformen verzichten zunehmend auf eigene autonome Entwicklung und greifen stattdessen auf die ausgereifte Technologie chinesischer Anbieter zurück. BAIDU hat bei einem 2026er-KGV von 15 und umgerechnet 28 Mrd. € Cash auf der Bilanz bei 37 Mrd. € Börsenwert zu den China-Favoriten für 2026.</p>
<p>TESLA ist fundamental nicht greifbar. Es geht um Visionen. Die gab es einst auch für die Autosparte mit 20 Mio. verkauften Fahrzeugen im Jahr Richtung 2030/32, was krachend scheiterte. Aktuell sind es 1,8 Mio. Nun sollen es die Robotaxi und die humanoide Robotik richten mit ebenso ambitionierten Zielen – Ende offen. Fakt aber ist: Der Titel bricht soeben auf ein neues Allzeithoch aus. Das wurde zuletzt vor einem Jahr erreicht. Übrigens: Der US-Investor Bill Ackman schlug zuletzt einen alternativen Börsengang von SpaceX über eine Fusion mit Pershing Square SPARC Holdings vor. Kern der Idee: Tesla-Aktionäre von Tesla sollen SPARs erhalten, also spezielle Bezugsrechte, mit denen sie sich direkt an einem SpaceX-IPO beteiligen können. Wer kein Interesse hat, kann diese Rechte verkaufen. Gegen die Markttechnik bei Tesla können wir uns trotz aller Fragezeichen nicht stellen. </p> <p>Ihr Volker Schulz</p> <p>PS: Die Favoriten der Redaktion für 2025 erreichten im Schnitt 42 % - 10 neue Favoriten für gibt es in der Schlussausgabe 2025 des Aktionärsbriefes. Jetzt die Jahresend-Ausgabe sichern und 6 Monate mit 35 % Rabatt lesen <a href="https://www.bernecker.info/offer/glgfbbbliu-6441">https://www.bernecker.info/offer/glgfbbbliu-6441</a>)</p> <p> </p>
<p>SCHAEFFLER positioniert sich zunehmend als Industrieplattform für neue Wachstumsmärkte neben dem klassischen Autozuliefergeschäft. CEO Rosenfeld hat das gestern in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung konkretisiert. Ein zentraler Baustein ist das Verteidigungssegment. Die Kooperation mit dem Defence-KI-Spezialisten Helsing steht dabei im Fokus. SCHAEFFLER bringt dabei Mechanik, Aktorik, Präzisionslager und industrielle Skalierung in sicherheitskritische Systeme ein. Parallel entsteht mit humanoider Robotik ein zweites Zukunftsfeld. Gemeinsam mit Neura Robotics will SCHAEFFLER Schlüsselkomponenten liefern und die Roboter zugleich in den eigenen Werken einsetzen. Perspektivisch sieht CEO Rosenfeld einen Umsatz von über 3 Mrd. € außerhalb des Automotive-Geschäftes bis 2035. Daraus resultiert insgesamt Margenfantasie. Die bereinigte EBIT-Marge lag zwar im Q3 im oberen Bereich der Jahresprognose, erreichte aber gerade mal 4,5 %. Bis 2027 sollte die 5 %-Marke geknackt werden. Es gilt KGV 16 für 2026 aber nur noch 10,8 für 2027. Seit April 2025 ist unser Empfehlungswert um 154 % gestiegen und bleibt deshalb aktuell lediglich auf „Halten“. </p>
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Volker Schulz
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